KZ-GEDENKFEIER 2007 mit NR-Präsidentin PRAMMER
Obwohl es unmittelbar vor Beginn der KZ-Gedenkfeier am Freitag, 15. Juni 2007, heftig zu regnen begann, ließen sich nur wenige durch das Wetter vom Besuch der auch dieses Jahr äußerst gelungenen Feier abhalten. Über 230 Personen, und damit noch einmal deutlich mehr als bei der ersten Gedenkfeier am ehemaligen KZ-Gelände (Guntramsdorf, Industriestraße) im letzten Jahr, nahmen heuer daran teil.
Als hochrangige Gastredner sprachen der Vorsitzende des Mauthausen Komitee Österreich, Willi Mernyi, der Landtagsabgeordnete und Bürgermeister von Mödling, Hans-Stefan Hintner und Nationalratspräsidentin Barbara Prammer. Der Vorsitzende des Guntramsdorfer Gedenkvereines, Jürgen Gangoly, führte durchs Programm und informierte über die Geschichte des ehemaligen KZ in Guntramsdorf und Wiener Neudorf.
Alle Redner wiesen in ihren Ansprachen darauf hin, wie wichtig es ist, mit gezielten Bildungs- und Informationsangeboten das Wissen über unsere Vergangenheit zu Verbessern und gemeinsam Verantwortung für eine bessere Zukunft zu übernehmen.
Willi Mernyi wünschte sich in seiner Ansprache im Namen des Mauthausen Komitees, dass das ehemalige KZ-Gelände in Guntramsdorf auch in Zukunft für die Öffentlichkeit als Lehrpfad und für Führungen zugänglich bleibt und nicht gänzlich verbaut wird.
LAbg. Hans-Stefan Hintner, der selbst in Neu-Guntramsdorf aufgewachsen ist, erinnerte daran, dass bis vor kurzer Zeit – und auch in seiner Kindheit – niemand über die wahren Hintergründe des Flugmotorenwerkes sprach und er es daher als sehr wichtig erachtet, dass das zumindest heute passiert.
Nationalratspräsidentin Prammer zeigte sich von der Arbeit des Guntramsdorfer Gedenkvereins beeindruckt und freute sich besonders über die Zusammenarbeit mit der HTL Mödling.
Nach einem ökumenischen Gedenkgottesdienst, der von Pastoralassistentin Brigitte Hafer und dem evangelischen Pfarrer aus Mödling, Markus Lintner, gemeinsam mit Untermalung des Jugendchores „4U“ gestaltet wurde, wurden die Namen von KZ-Opfern aus Guntramsdorf und Wiener Neudorf verlesen. Im Rahmen des Schulprojekts, das der Gedenkverein im letzten halben Jahr mit der HTL umgesetzt hat, ist ein Kunstwerk entstanden, das nach der Gedenkfeier beim Kreisverkehr in der Neudorferstraße einen dauerhaften Platz erhielt.
Es wurde vom Guntramsdorfer HTL-Lehrer Thomas Soretz hergestellt und gemeinsam mit seinen Schülern als Höhepunkt der diesjährigen Gedenkfeier mit einer eindringlichen Performance präsentiert.
Fotos: Marlies Radler-Fahsalter
Der Direktor der HTL Mödling, Hartmut Kranlich, enthüllte anschließend die Gedenk- und Erklärungstafel, die ebenfalls beim Kreisverkehr aufgestellt wird.
Viele Besucher gaben nach der Veranstaltung betroffen an, dass sie das erste Mal vom KZ in Guntramsdorf und Wiener Neudorf gehört zu haben, obwohl sie teilweise schon seit Jahrzehnten hier wohnen. Sie bedankten sich besonders für die von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Gedenkvereins professionell organisierten Führungen.
Besonders erfreulich für die Veranstalter war auch, dass alle Altersgruppen bei der Gedenkfeier vertreten waren und viele junge Menschen aus dem gesamten Bezirk daran teilnahmen.
Auch NR-Abgeordnete Gabriele Heinisch-Hosek, LAbg. Klubobmann Hannes Weninger, Bezirkshauptmann Hannes Nistl, der Guntramsdorfer Bürgermeister Karl Sonnweber, Vize-Bürgermeister Robert Weber sowie zahlreiche Guntramsdorfer Gemeinderäte, darunter GGR Karl Schuster, GGR Norbert Staudinger, GGR Herbert Loidolt, GR Elisabeth Kautz, GR Doris Strecker, GR
Josef Koppensteiner, GR Patrick Slacik, GR Alfred Zimmermann und GR Helmut Nossek, der auch maßgeblich an der Organisation der Gedenkfeier beteiligt war, nahmen an der Veranstaltung teil.
Als Vertreter von anderen Gemeinden aus dem Bezirk Mödling nahmen außerdem Bürgermeisterin Helga Markowitsch und GR Gabriele Steiner (Brunn/Geb.), sowie der Amtsleiter der Gemeinde Brunn/Geb. Wolfgang Schragner, GR Ingrid Lorenz (Wr. Neudorf), Vize-Bgm. Ing. Mirko Bernhard (Gemeinde Wienerwald) und GR David Berl (Laxenburg) teil.
Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich der Vorsitzende des Gedenkvereins, Jürgen Gangoly, bei allen, die an der Organisation der Gedenkfeier mitgewirkt haben: Freiwillige Feuerwehr, Rettung, Gendarmerie, ASK Eichkogel, Evangelischer Jugendchor Mödling „4U“ und beim Bürgermeister und dem Bauhof der Marktgemeinde Guntramsdorf.
Sollten Sie an der Planung und Umsetzung unserer nächsten Gedenkfeier mitarbeiten wollen, oder spezielle Vorschläge zur Gestaltung der Feier haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.