Rückblick Gedenkfeier 2008

GDie Gedenkfeier am 25. April 2008 begann mit einem ökumenischen Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche Neu-Guntramsdorf, der vom r. k. Diakon Andreas Frank gemeinsam mit dem evang. Pfarrer Klaus Heine geleitet wurde und vom Gospelchor der Pfarre musikalisch begleitet wurde. Danach fand ein Gedenkmarsch mit Kranzniederlegung statt.

Die diesjährigen Gedenkfeiern in Mauthausen und seinen Nebenlagern stehen unter dem Motto „Widerstand und Zivilcourage – gestern und heute“ und damit setzte man sich auch bei der Feier in Neu-Guntramsdorf intensiv auseinander.


Im Bild: Der Guntramsdorfer Vizebürgermeister Robert Weber und SP-Klubobmann
Karl Schuster tragen den Kranz der Marktgemeinde Guntramsdorf. Dahinter LAbg. Martin
Schuster (Bgm. Perchtoldsdorf) und Pater Hadrian Hecht (Gumpoldskirchen).


In seiner Begrüßungsrede wies der Obmann des KZ-Gedenkvereins, Jürgen Gangoly, darauf hin, dass sich das NS-Regime mit seinen Vernichtungslagern nur deswegen durchsetzen konnte, weil es an Widerstand und Zivilcourage mangelte. Er machte deutlich, dass es damals in allen Gruppen der Gesellschaft Opfer UND Täter gab.

Gangoly: „Zivilcourage und Widerstand – auch dann wenn es unpopulär ist, oder einem gar selbst schaden kann – das sind Werte, die auch heute immer wieder neu diskutiert und vermittelt werden müssen. Dafür sollten wir uns – über politische und religiöse Grenzen hinweg – gemeinsam einsetzen. Nur dann können wir erwarten, dass sich auch jemand für uns einsetzt, wenn wir es einmal brauchen.“

Diakon Andreas Frank beantwortete die oft gestellte Frage nach dem Sinn von Widerstand mit einem klaren „Ja“, auch wenn gerade jene die Widerstand leisten, oft selbst Opfer werden, so wie es auch in den Konzentrationslagern der Nazis der Fall war.

Diakon Frank: „Jesus selbst kann als Widerstandskämpfer gesehen werden, der Missstände mit Zivilcourage anprangerte und sich für Benachteiligte einsetzte.“

Frank rief die Anwesenden auf, sich die Frage zu stellen, wo heute Widerstand und Zivilcourage notwendig sind und brachte als Beispiel etwa die aktuellen Lebensmittelengpässe und den Hunger in vielen Ländern, der durch internationale Rohstoff-Spekulationen verursacht wird.

In Vertretung des Nö. Landeshauptmannes Erwin Pröll, nahm der Perchtoldsdorfer Bürgermeister und neue Landtagsabgeordnete Martin Schuster erstmals an der Gedenkfeier in Guntramsdorf teil. Schuster: „Ich bin sehr beeindruckt von der würdigen Feier und der wichtigen Gedenkarbeit, die in Guntramsdorf geleistet wird.“

Weiters anwesend waren Verteter der Pfarren Mödling und Gumpoldskirchen, sowie Vertreter aus Wirtschaft und Politik aus Guntramsdorf und Wiener Neudorf. Neben Vizebürgermeister Rober Weber nahmen aus Guntramsdorf auch die Gemeinderäte Martin Kowatsch, Maria Pollinger, Gabriela Pollreisz, Karl Schuster sowie Amtsleiter Walter Heinisch und IGW-Obfrau Maria Schröder an der Feier teil.

Trotz beinahe eisiger Temperaturen und starken Regens nahmen nach dem Gedenkgottesdienst noch etwa 40 Personen am feierlichen Gedenkmarsch teil. Dieser musste jedoch wegen eines zusätzlich aufziehenden Sturms nach der ersten Station beim Kunstwerk am Kreisverkehr abgebrochen werden. Die Kranzniederlegung fand daher bei der dortigen Gedenktafel statt. Alle Teilnehmer des Gedenkmarsches legten als Zeichen für Widerstand und Zivilcourage, weiße Rosen nieder.


ranzniederlegung bei der Gedenktafel am Kreisverkehr Neudorferstraße. Am Bild: Amtsleiter Walter Heinisch,
Vize-Bgm. Robert Weber sowie die Gemeinderäte Karl Schuster (SP) und Maria Pollinger (VP).

Am 26. April fanden am Gelände des ehemaligen KZ im Industriezentrum NÖ-Süd vom Gedenkverein organisierte Führungen statt, an denen u. a. die Firmlinge der Pfarre Neu-Guntramsdorf sowie eine Gruppe von 20 Auslands-Zivildienern aus ganz Österreich teilnahmen.

Führungen für Gruppen sind nach Voranmeldung beim Gedenkverein jederzeit möglich.

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